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TZ

Tageszeitung vom 26.11.2002

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Die Rettung war so nah - doch die Todesangst vor dem Feuer war offenbar größer. In Panik schubste Gisela C. (35) erst ihren kleinen Sohn Martin (2) vom Balkon im vierten Stock, dann sprang die verzweifelte Mutter selbst hinterher. Gestern Nacht um 1.42 Uhr meldete ein Anrufer den Brand in dem Mehrfamilienhaus an der Weilerstraße 46/48 im Landshuter Stadtteil St. Wolfgang. Ein Feuerwehrler berichtet geschockt: "Obwohl wir schon auf dem Weg zum Haus waren, konnten wir nicht verhindern, dass die Frau in völliger Verzweiflung erst ihren Sohn vom Balkon stieß und dann selbst hinuntersprang." Gisela C., die aus der Dominikanischen Republik stammte und ihr kleiner Bub prallten aus 12 Metern Höhe auf die Grünfläche vor dem Wohnblock. Laut Augenzeugen hat Gisela C. noch versucht, an einem anderen Balkongeländer Halt zu finden. Vergebens. Für die 35-Jährige kam jede Hilfe zu spät. Sie starb noch am Unfallort. Der zweijährige Martin erlitt bei dem Sturz schwerste Verletzungen. Mittlerweile ist er außer Lebensgefahr. Eine grausame Entdeckung machten die Rettungskräfte dann in der völlig ausgebrannten Wohnung. Sie fanden den zweiten Sohn von Gisela C. Manuel (4) tot in einem Zimmer. Er hatte das Feuer nicht überlebt. Nachbarn hatten den Brand bemerkt, wollten helfen. Doch aus Angst um ihr eigenes Leben hatten sie die Wohnungstür nicht geöffnet. Sie fürchteten, beim Öffnen der Tür könnte Ihnen ein Feuerball entgegenschlagen. Gisela C. war erst Anfang dieses Jahres mit ihren beiden Söhnen nach Landshut gezogen, nachdem die Ehe mit ihrem Mann geschieden worden war. Hausbewohner beschreiben die junge Mutter als freundlich und zuvorkommend. Christian G. (15): "Noch am Sonntag früh habe ich die Drei im Hof getroffen. Unfassbar, dass zwei von ihnen jetzt tot sind." Der Nachbarsbub selbst hat das Branddrama hautnah miterlebt. "Ich bin von den Schreien der Frau aufgewacht. Vom Balkon aus habe ich gesehen, dass die Wohnung lichterloh gebrannt hat. Es war furchtbar." Wieso das Feuer ausbrach ist derzeit noch völlig unklar. Die Kripo ermittelt.

 

Fehler:

Dieses Zitat eines Feuerwehrmannes taucht zweimal in einem Zeitungsartikel auf und ist wohl pure Erfindung, denn Kommentare dürfen nur von den Einsatzleitern bzw. Pressesprechern ausgeben werden. Der Zweijährige war nicht so schwer verletzt.