Wohnungsbrand. Vierjähriger
stirbt in den Flammen.
Ganz Landshut steht unter Schock. Ein verheerender Wohnungsbrand kostete
einer jungen Mutter und ihrem 4-jährigen Sohn das Leben. Sein
2-jähriges Brüderchen liegt schwer verletzt in der Klinik.
Drei Bewohner des Mietshauses im Stadtteil St.
Johann und drei Feuerwehrleute wurden ebenfalls verletzt.
In der Weilerstraße spielten sich in der Nacht zum Montag grauenvolle
Szenen ab. Aus noch ungeklärter Ursache war in einer Wohnung
im 4. Stock ein Brand ausgebrochen, der sich explosionsartig verbreitete.
Es war die Wohnung von Gisela C. (35) und ihren beiden Söhnen
Manuel (4) und Martin (2). Völlig panisch war die allein erziehende
Mutter, die aus der Dominikanischen Republik stammte, mit ihrem kleineren
Sohn vor dem Feuer auf den Balkon geflüchtet. Durch "Feuer,
Feuer" Rufe waren die anderen Bewohner in dem Haus alarmiert
worden. Von einem anderen Balkon aus versuchten sie die junge Frau
zu beruhigen. Vergebens.
Gisela C. hatte zu viel Angst. Meterhoch schlugen die Flammen aus
den Fenstern. Türen und Rollläden
schmolzen in der Hitze. Die Rettungskräfte
waren bereits vor Ort und wurden Augenzeugen einer schrecklichen Szene.
Erst schubste die Mutter ihren kleinen Sohn vom Balkon, dann sprang
sie selbst zwölf Meter in die Tiefe. Dabei soll sie mit dem Kopf
gegen das Geländer eines darunter liegenden Balkons gestoßen
sein.
Der Notarzt konnte Gisela C. nicht mehr retten. Noch im Krankenwagen
erlag sie ihren Verletzungen. Der kleine Martin wurde in die Klinik
gebracht. Als die Landshuter Feuerwehrmänner die ausgebrannte
Wohnung öffneten, der nächste Schock: Oben im 4-Stock lag
der tote Manuel.
Gisela C. war erst im Frühjahr mit ihren Kindern in das Haus
im Stadtteil St. Johann gezogen. Bei den Nachbarn waren Mutter und
Kinder schnell beliebt. "Ihre Kinder sind für sie alles
gewesen," erzählt Nachbarin Regina W, die selbst eine Rauchvergiftung
erlitten hat. Manuel hatte, um die deutsche Sprache besser zu lernen,
den Pestalozzi-Kindergarten besucht.
Der Vater der beiden Buben hat die schockierende
Nachricht in der Dominikanischen Republik
erhalten. Er ist auf dem Weg nach Landshut, will sich um den kleinen
Martin kümmern.
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